Am 30.11.21 besuchten die Kölner 99ers das AMG, genauer gesagt den Sportunterricht der Klasse 8C. Die Köln 99ers sind ein deutscher Basketballverein, der sich auf Basketball sowie auf Rollstuhlbasketball spezialisiert hat und mit mehreren Mannschaften in der Bundesliga vertreten ist. Der Workshop wurde von Ryan, einem amerikanischem Profi-Spieler, der seit 11 Jahren in Deutschland lebt, und einem weiteren Trainerkollegen begleitet. Zudem stellte der Verein uns professionelle Basketball-Rollstühle und Bälle, die wir im Workshop verwendeten. Der ganze Workshop wurde auf Englisch abgehalten, wir konnten also neben dem Sport unser Englisch verbessern. Die kleine Sporthalle mit ihren 6 Basketballkörben war dafür wie geeignet. Wir wurden nun Schritt für Schritt in die Sportart eingeführt.
Erst einmal wurde uns gezeigt, wie wir den Rollstuhl effektiv fortbewegen können. Vorwärts sowie rückwärts, Kurve nach links, Kurve nach rechts. Dies übten wir im Schnelldurchlauf, was eine kleine Herausforderung war, sobald man sich mit schnellem Tempo und einer geraden Bahn auseinandersetzen musste. Ein wichtiger Vorgang beim Rollstuhlbasketball ist das schnelle Aufheben des Balles in der Fahrt. Dieser wird mit der Hand an das Rad gedrückt, um ihn mit der Rotation des Rades nach oben zu transportieren und schließlich auf dem Schoss abgelegt werden kann. Die Unterschiede eines alltäglichen Rollstuhls und die von einem Sportrollstuhl ermöglichen dies. Bei einem normalen Rollstuhl sind die Räder vertikal angeordnet, aber bei einem Sportrollstuhl besitzen sie eine leichte Schieflage. Ein weiters Rad hinten am Rollstuhl stabilisiert ihn und verhindert einen Sturz nach hinten um 30-40%. Darüber hinaus ist das Passen ein wichtiger Bestandteil dieses Teamsports und wurde deshalb intensiv trainiert, indem wir uns im Sportrollstuhl gegenseitig Hakenwürfe und Druckpässe direkt zum Partner oder mit Bodenkontakt zuspielten.
Am Ende der Übungsreihe übten wir noch den Korbwurf aus unterschiedlichen Positionen und im schwungvollen Fahren. Dies war ein deutlicher Unterschied zum Stehen, da die Höhendifferenz um einiges größer war. Endlich kamen wir zur aktiven Anwendung. Ein Spiel im 5 gegen 5 stand uns bevor. In diesem war absichtliches Aneinanderstoßen erlaubt, was das Ganze dynamisch und kompetitiv gestaltete. Vom Rand aus feuerten unsere Mitspieler uns euphorisch an, was unseren Kampfgeist weckte. Gemeinsam spielten wir sechs Punkte aus, die fair erzielt wurden. Ständig unter Beobachtungen von unserem “Coach Ryan”. Es machte unglaublich viel Spaß und wir sind dankbar für dieses Erfahrung.
In diesen zwei Stunden durften wir das Gefühl erleben, einen Sport aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Selbst wenn man nicht körperlich beeinträchtigt ist, bereitet Rollstuhlbasketball viel Freude und wird daher ebenso von Nichtbehinderten gespielt. Das zeigt uns, dass es immer einen Weg gibt, seine Leidenschaft auszuleben.
Um ein Profispiel verfolgen zu können, schenkten Ryan und sein Trainerkollege uns Freikarten für ihr nächstes Spiel, worauf wir alle sehr gespannt sind.
Eliana Heinzke und Frieda Krückemeyer (8c)