Erdbeobachter aus der ganzen Welt trafen sich in Bonn beim Living Planet Symposium 2022 – und wir waren live dabei!
Zwanzig interessiert Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 6a, 8a, EF Mathematik und EF Physik haben Frau Langenbach nach Bonn zum Living Planet Symposium 2022 begleitet. Es waren mehr als 4.000 Wissenschaftler, Technologie-Experten und Vertreter aus Politik und Wirtschaft bei dem Kongress im Bonner World Conference Center dabei. Vom 23. bis 27. Mai fand das Living Planet Symposium zum ersten Mal in Deutschland statt und wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR mitorganisiert. Bei diesem Kongress stellen die Wissenschaftler Ergebnisse aus Satellitendaten vor und überlegen gemeinsam, wie diese Daten sinnvoll genutzt werden können, um unseren Planeten zu schützen. Für einen Laien klingt das in erster Linie nach teurer technischer Spielerei à la Science-Fiction. Doch in Wirklichkeit sind die, durch zahlreiche Satelliten gesammelten, Daten sehr nützlich für den Schutz der Erde und für den Alltag der Menschen.
Ganz nah am Pulsschlag unseres Planeten…
So erfuhren wir während der Vorträge und in den Experimenten, dass Satellitendaten und -bilder zum Beispiel in der Landwirtschaft helfen können diese nachhaltiger zu gestalten. Es wurde uns erklärt, wie Daten zur Luftqualität über Satelliten erhoben werden und wie dies dazu beitragen kann, diese zu verbessern. Hierzu haben wir mit einem von der ESA Education zur Verfügung gestellten Sensormodul experimentieren dürfen.
Wir konnten auch sehen, wie Satellitendaten genutzt werden, um die Eisschmelze an den Polen zu dokumentieren und um Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Ebenso liefert der Blick der Satelliten auf die Erde Erkenntnisse über den Klimawandel. Wir erfuhren, dass Experten aus dem Bereich der Erdbeobachtung daran arbeiten anhand der Beobachtungsdaten einen digitalen Zwilling der Erde zu schaffen. Dieser Zwilling wird dafür genutzt Entwicklungsszenarien unserer Erde durchzuspielen: Welche Auswirkung auf den Planeten hat zum Beispiel die frühere oder spätere Abschaltung von Kohlekraftwerken und vieles mehr.
Unsere erste Station war die Siegerehrung von „Climate Detectives School Award – LPS 2022“, bei der wir live dabei sein durften. Hier haben wir uns von den spannenden Arbeiten der Schülerinnen und Schüler aus Spanien, Griechenland und Belgien inspirieren lassen.
Nach der Siegerehrung besuchten wir das große Schülerlabor, welches aus vielen verschiedenen Projekten und spannenden Experimenten bestand. Dieses Schülerlabor war bereits beim LPS Edinburgh (2013), beim LPS Prag (2016) und beim LPS Mailand (2019) im Einsatz. Das Ziel der Experimente im Schülerlabor ist es, zusammen mit Schülerinnen und Schülern aus aller Welt, auf interaktive Weise mehr über die spannenden Wissenschaften und Technologien in der Erdbeobachtung und in der Raumfahrt zu erfahren. Ganz getreu dem Motto – VOM WELTALL INS KLASSENZIMMER!
Fernerkundungstechnologien und -techniken zur Überwachung und Erforschung der Erde und zur Untersuchung ihrer Atmosphäre, Geosphäre, Anthroposphäre, Biosphäre und Hydrosphäre wurden von verschiedenen Raumfahrtagenturen, MINT-Bildungsexperten und Universitäten vorgestellt. Wir waren eingeladen, in diese faszinierende Welt einzutauchen, über den Planeten Erde als System nachzudenken und reale Anwendungen und Anwendungsfälle für die Beobachtung, Überwachung und Modellierung eines solch komplexen Systems zu entdecken.
Wir haben echte Satellitenbilder ausgewertet und konnten Vieles, was im Physikunterricht, z.B. zum Thema Spektrum, gelernt und gelehrt wird, in den Experimenten anwenden und vertiefen. Darüber hinaus hatten wir die Möglichkeit, während der Experimentierphasen mit Fachleuten aus dem Raumfahrtsektor in Kontakt zu treten und uns über mögliche Studien- und Karrierewege in diesem Bereich zu informieren.
Zum Schluss der Exkursion durften wir in dem großen Ausstellungssaal bei den Podiumsdiskussionen und Gesprächen der Wissenschaftler lauschen – das war eine einmalige Erfahrung…
Ein besonderes Highlight der Exkursion war ebenfalls der Kurzvortrag eines NASA Mitarbeiters aus Washington. Er zeigte uns Aufnahmen der NASA Erdbeobachtung und nannte viele Anwendungsbeispiele, wofür diese Bilder in der Wissenschaft verwendet werden.
Leider haben wir den Astronauten Alexander Gerst, der ebenfalls bei der Konferenz anwesend war, nur knapp verpasst…
Was haben wir mitgenommen ??? – Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beobachtung der Erde aus dem All mithilfe von Satelliten ein wesentlicher Baustein für ein dauerhaftes, aktives Umwelt- und Klima-Monitoring ist und daraus abzuleitende Maßnahmen für den globalen und regionalen Umwelt- und Klimaschutz von großem Interesse sind. Bei dieser Exkursion zeigte sich erneut, wie wichtig und motivierend Exkursionen zu außerschulischen Lernorten sind.
Text und Fotos: Katharina Langenbach