Masterclass – Teilchenforscher für einen Tag

Bin ich hier richtig? Ich kann das doch alles gar nicht. Unseren Gesichtern war wahrscheinblich die Skepsis anzusehen, als wir, etwa 20 Physik-Grundkurs-Schüler aus der Q2, den Raum betraten, in welchem der Workshop mit dem vielversprechenden Titel „Teilchenphysik Masterclass“ stattfinden sollte.

Wir wurden freundlich von den drei Kursleitern begrüßt, die uns schnell klarmachten, dass wir so gut wie keine Vorkenntnisse zum Thema Teilchenphysik brauchen würden. Auf die Frage „Sehe ich richtig, dass ihr noch nichts wisst?“ folgte nicht nur einstimmiges Gelächter, sondern auch ein Einstiegsvortrag, der uns die Grundlagen der Elementarteilchenphysik näher brachte.

„Ich fand besonders die Vorträge über die Teilchenphysik interessant, weil man einen Einblick in diesen wirklich speziellen Teil der Physik bekommen konnte. Ein guter Einstieg in das Thema für physikinteressierte Laien.“ meint Paula Siebrecht.

Anhand des Standardmodells der Elementarteilchenphysik lernten wir den Unterschied von Leptonen und Quarks kennen. Im Rahmen dieses Modells wurde in den 1960er Jahren auch das Higgs-Teilchen vorausgesagt. Jedoch konnte dieses erst im Juli 2012 vom CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung in Genf, nachgewiesen werden.

Das leitet auch gut zu dem zweiten Vortrag der Masterclass über. Dieser befasste sich hauptsächlich mit der Forschungseinrichtung CERN und dem Teilchenbeschleuniger, durch welchen erst das Higgs-Teilchen gefunden werden konnte.

Gerade bei diesem Thema kamen viele weiterführende Fragen von uns Schülern, die von den Kursleitern stets freundlich und mit viel Hintergrundwissen beantwortet wurden.

Im Mittelpunkt des Workshops stand jedoch die Analyse echter Daten vom CERN.

Nachdem uns Frau Müller-Gräve die Pause mit selbstgebackenem Kuchen versüßte, ging es nun zum praktischen Teil über. Wir werteten die Ereignisbilder aus, die ein Detektor nach einer Kollision beschleunigter Protonen im CERN gemacht hatte. Nur anhand der Teilchenspuren konnten wir Rückschlüsse schließen, ob es sich bei den neu entstandenen Teilchen beispielsweise um ein Elektron oder Positron handelte.

„Besonders gut hat mir die Auswertung der echten Versuchsergebnisse gefallen. Eine bessere Möglichkeit sich die Arbeit am CERN und die daraus gewonnenen Informationen vorzustellen, gibt es kaum. Auch wenn viele Gruppen zu Beginn etwas überfordert waren, was man durch eine genauere Erklärung des Ablaufs hätte verhindern können, kamen am Ende alle auf Ergebnisse und konnten dadurch einen Einblick in die Arbeit gewinnen.“ so Marten Stegers.

Der Workshop endete mit einem Quiz, bei dem wir nochmal zeigen konnten, was wir gelernt haben.

Ich persönlich schätze an „Teilchenphysik Masterclass“ die offene, angenehme Atmosphäre in der alle Teilnehmer ihr Wissen erweitern und neue Eindrücke gewinnen konnten.

Vielen Dank an unsere Physiklehrer, die Kursleiter und das Netzwerk Teilchenwelt für die Ermöglichung dieses Kurses.

Ich kann den Kurs allen Physikinteressierten sehr empfehlen. Vielleicht bist du ja nächstes Jahr auf der Suche nach dem Higgs…?

Ulrike Morgalla (Q2)

 

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