„Aktionstag Sehnsucht“ 2022 – Bericht einer teilnehmenden Schülerin

Am 22. November fand der Aktionstag ,,Sehnsucht“ für alle achten Klassen des AMGs statt. Die Schüler/innen wurden hierbei über Alkohol, Drogen und Sucht aufgeklärt. Den ganzen Schultag lang erhielten sie Einblicke aus verschiedenen Perspektiven- Berichte von der Theorie, aber auch von Betroffenen.

Die vier achten Klassen wurden in Gruppen mit je 20 Personen aufgeteilt und diese besuchten in verschiedener Reihenfolge die Workshops. Daher verlief der Tag für jede/n Schüler/in einer anderen Abfolge des Programms. Es wurden im gesamten Programm verschieden Seiten des Themas beleuchtet: z.B. wie die Wirkung von Drogen, die Sucht, Gründe für das Einnehmen von Drogen und die Grenzen für Jugendliche bei Alkohol.

Die verschiedenen Workshops

Der Fachdienst Prävention der katholischen Erziehungsberatung hat den Schüler/innen erste Einblicke zum Thema Alkohol gegeben. Hier wurde zum größten Teil nur auf die Wirkung des Konsums von Alkohol eingegangen. Auch wurde darüber aufgeklärt, was passiert, wenn man betrunken ist und wie man am besten damit umgeht. Es wurde das Ziel verfolgt, jedem zu vermitteln, was Alkohol überhaupt für uns Menschen bedeutet, welche Unterschiede es bei verschiedenen alkoholischen Getränken gibt und wie es sich anfühlt, viel Alkohol im Blut zu haben. Das Gefühl eines Rauschs wurde am Ende dieses Workshopteils mit den sogenannten „Rauschbrillen“ erzeugt, die alles so verschwommen vor den Augen wirken lassen, als wäre man betrunken. Mithilfe eines Parcours konnten einige Schüler, die die Brillen aufsetzen durften, diesen Zustand auch erleben.

Als nächstes wurde den Schüler/innen ein Film über die Entstehung des Alkohols, aber auch über Partys präsentiert. Dieser ging darauf ein, dass der Konsum von Alkohol ein Genuss sein kann, sich jedoch leicht zu einer Gefahr entwickeln kann. Die Risiken von Alkohol oder auch die Grenzen des Konsums wurden hier besonders betont sowie lebensecht erklärt, was den Schüler/innen deutlich mehr Verständnis gab.

Als drittes stellten sich drei Patienten der Schlossparkklinik vor. Sie erzählten den Schüler/innen sehr offen ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit der Sucht. Es konnten auch Fragen beantwortet werden, wodurch eine wirklich erlebte Situation von den Betroffenen geschildert werden konnte. Es wurde sogar erklärt, dass die Drogen von heute viel schneller zur Sucht führen können, durch die darin angewandte Chemie, als noch vor 40 Jahren. Vor allem aber gaben sie den Schüler/innen auch eigene Ratschläge mit auf den Weg. Als die Betroffenen gemerkt haben, dass sie immer öfter Alkohol oder Drogen zu sich nahmen und das auch ohne Pausen, hätten sie sich Hilfe suchen oder gleich damit aufhören sollen, damit das Risiko, süchtig zu werden nicht entstanden wäre. Auch betonten die Patienten, dass es vor allem in höheren Klassenstufen an Bedeutung gewinnt, für die Freunde da zu sein und vor allem auch etwas zu unternehmen, falls man merkt, dass jemand gefährdet ist.

Eindrucksvoll schilderte eine anonyme, ehemalige Alkoholikerin ihr Leben, erzählte davon, wie sie sich fühlte, als sie noch süchtig war. Sie beschrieb, dass eigentlich jeder, der an einer Sucht erkrankt, durch einen Grund angefangen hat, Alkohol zu trinken. Sie fragte auch nach der Meinung und dem Wissen der Schüler/innen und konnte so deren Wissen über das Thema ergänzen. Sie erklärte noch einmal auf eine andere Weise, wie schlimm es ist, an einer solchen Sucht zu leiden und was sie bei einem bewirkt. Von ihrer Behandlung und Therapie hat sie auch berichtet, wodurch erstes Wissen darüber den Schüler/innen gegeben wurde.

Zunächst gab es einen weiteren Film, aber dieses Mal darüber, wie es in einem wirklichen Ernstfall, nämlich einer Alkoholvergiftung, bei Jugendlichen abläuft. Diese wurden zuerst ins Krankenhaus eingeliefert, wo die Ärzte im Film erklärten, dass sie inzwischen immer mehr Fälle ins Kinderkrankenhaus gebracht bekommen. Manchmal ist gar nicht bekannt, wer die vergifteten Kinder sind, sie sind aber auch nicht ansprechbar. Im Film wurde jedoch auch darauf eingegangen, dass Jugendliche, die schon an einer Alkoholsucht erkrankt sind in eine Therapie müssen und erklärt, wie sie, zusätzlich zur Behandlung, nun ihre Verhaltensweisen ändern müssen. Die Jugendlichen wünschten sich aber selber, sie hätten niemals eine Sucht bekommen. Insgesamt wurde auch gezeigt, dass immer mehr Jugendliche, auch immer Jüngere, große Mengen an Alkohol zu sich nehmen und welche Gefahr das für sie darstellt.

Als letztes fasste ein Allgemeinmediziner, der sich auch mit Suchtpatienten beschäftigt, alle bisher erfahrenen Informationen auf medizinische Weise zusammen. Nun ging es darum, wie der Rausch zustande kommt und was genau im Körper bei der Einnahme von Drogen passiert. Es wurden auch verschiedene Drogen mit ihren Unterschieden vorgestellt. Einige können erst nach häufiger Einnahme zu einer Sucht führen, andere schon nach der ersten. Im abschließenden Workshopteil wurde den Schüler/innen genau aufgeführt, wie eine Behandlung nach einer Drogensucht abläuft, welche Mittel genutzt werden und ob man immer abstinent werden kann. Für offene Fragen blieb zum Schluss auch noch Zeit und die Schüler/innen füllten einen Feedbackbogen aus.

Insgesamt bot der Aktionstag sehr viele Eindrücke und klärte offen auf. Die Schüler/innen konnten erfahren, wie es sich anfühlt, an einer Sucht erkrankt zu sein, haben aber auch gelernt, wie sich eine solche Abhängigkeit entwickelt. Somit wurde erzielt, dass die Teilnehmer/innen auch wirklich begreifen konnten, was eine Sucht bedeutet und was sie mit einem macht.

 

Vera Esser (8c)

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