Eine Exkursion ins Römisch-Germanische Museum
Am 23.09.2024 haben wir, der EF-Geschichtskurs von Frau Ruhland, eine Exkursion ins das Römisch-Germanische Museum in Köln gemacht. Dort führte uns die Archäologin Julia Rückert durch die Ausstellung, die derzeit im Belgischen Haus untergebracht ist.
Als erstes haben wir über die Gründung und Entstehung Kölns sowie die weitere Entwicklung gesprochen. Köln wurde circa 19 bis 18 v. Chr. zur Zeit des Statthalters Agrippa durch die Römer gegründet. Dort wurde der mit den Römern verbündete Germanenstamm der Ubier angesiedelt. Wir haben auch darüber gesprochen, warum Köln am Rhein erbaut wurde. Durch die Lage am Fluss konnte sowohl mit Schiffen Handel betrieben werden, als auch das Abwasser aus der Siedlung abgeleitet werden. Im Jahr 50 n. Chr. wurde Köln dann unter dem Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) in den Rang einer Stadt nach römischem Recht erhoben.
Als nächstes Thema haben wir uns das Grab der Bella aus Reims angeschaut, die in Köln bestattet wurde. Sie stammte ursprünglich aus Gallien und wanderte später nach Köln ein, wobei sie weiterhin, wie man anhand von lateinischen Inschriften sehen konnte, eine starke Bindung zu ihrer Heimat behalten hat. Auf ihrem Grabstein kann man ein Bildnis von einer Mutter mit Kind in Arm sehen. Es könnte daher sein, dass Bella im Kindbett gestorben ist, oder aber, dass sie kinderlos blieb und man ihr für das Jenseits ein Kind wünschte.
Des Weiteren gab es auch archäologische Funde zu sehen, welche von Müllhalden aus der Römerzeit kommen, da diese ergiebige Fundorte für Gefäße und Gegenstände aus Holz, Leder und Keramik sind. Kurze Zeit später wurde uns dann noch eine aus Bruchstücken zusammengeklebte Amphore gezeigt, welche damals den Römern geholfen hat Flüssigkeiten wie Öl, Wein und auch Rohstoffe zu transportieren. Diese Amphoren wogen fast 80 kg, weshalb starke Leute sie tragen mussten. Da Amphoren allerdings meistens nur einmal benutzt werden konnten, wurden sie oft recycelt und mit Urin gefüllt, der als Rohstoff und Bleichmittel für Wäscher und Gerber genutzt wurde.
Als Highlight der Exkursion durften wir einen wertvollen Trinkbecher aus Glas von Nahem betrachten, der kostbar verziert war und einen Trinkspruch eingraviert hatte. Der Trinkspruch hieß ,,Trinke, lebe schön, immerdar“. Dieser Trinkbecher ist sehr viel wert, weil auf der gesamten Welt nur 10 Exemplare existieren, da früher solche Kostbarkeiten nur für Mitglieder der städtischen Oberschicht vorbehalten waren. Dieses Exemplar wurde in Köln-Braunsfeld gefunden.
Uns allen hat die Exkursion sehr gefallen und wir können das Römisch-Germanische Museum allen empfehlen, die sich allgemein gerne mit der Römerzeit beschäftigen oder sich für die Anfänge Kölns interessieren. Weiterhin bedanken wir uns bei Frau Rückert vom Team des Römisch-Germanischen Museums, die uns durch das Museum geführt und dabei stets unsere Fragen beantwortet hat.
Text: Julius van Dornick, EF