Endlich war es wieder so weit: Große und kleine Künstler jeglicher Klassenstufe zeigten ihr musikalisches Können beim Solistenkonzert in der Aula des AMG. Stücke von Bach, Mozart, Chopin und vielen weiteren Musikvirtuosen warteten förmlich darauf, von ihren beeindruckenden Solisten gespielt zu werden. Der fantastische Abend und sogleich die erste Solistin Elisabeth Vouchenko (5c) wurden von Nils Jansen den Zuschauern vorgestellt.
Und wer kannte dieses faszinierende Stück nicht? Eine fehlerfreie Performance des „Turkish March“ von Wolfgang Amadeus Mozart erwartete die Zuhörer. Einprägsame Melodien und perfektes Fingerspiel rundeten das erste Highlight des Abends ab. Spätestens jetzt war jedem klar, dass ihn ein musikalisches Spektakel größter Finesse erwartete.
Nun folgte auf der Sopranblockflöte das imposante Stück „9. Gallop“, aufgeführt von Annika Fritzen auch aus der 5c. Sie war in der Lage, die besten Töne aus ihrer Flöte zu blasen, was sicherlich nicht einfach ist. Nach ihrer äußerst beeindruckenden Darbietung geleitete das Publikum sie mit schallendem Applaus wieder an ihren Platz.
Danach erhielt die 6. Stufe das Wort, oder eher gesagt, den Ton. Kim Ha Jong meisterte die rasche Inventio 6 und betonte wichtige Stellen so, als ob Bach höchstpersönlich sein Stück präsentierte. Darauf folgte eine geheimnisvolle „Golligwogg’s cakewalk“ des französischen Komponisten Claude Debussy. Abwechslungsreiche und interessante Melodien erfüllten jeden Zuhörer mit Begeisterung.
Schließlich eroberten Leonard Schrahe und Antonia Leube die Bühne mit einer bewundernswerten Synergie aus Kontrabass und Cello. Diese Eingespieltheit kam bei der „Sonate G-Dur, allegro“ deutlich zum Ausdruck. Feines Streichen unterstrichen harmonische Melodien und verzauberten die Zuschauer.
Es folgte eine tolle Performance der allseits bekannten Anna Ru-Yue Chen der 7b, die auf dem Klavier das „Italienische Konzert, 3.Satz“ von Bach zum Besten gab. Durch ihr sicheres und leidenschaftliches Spiel wurde doch der Anschein erweckt, man befände sich bei einem italienischen Volksfest! Dieses einzigartige Flair geleiteten noch die wundervollen „Etudes Melodignes“ von Benjamin Godard.
Natürlich konnte das Publikum die nächste Darbietung kaum erwarten, denn nun war die Geige am Zug. Ein fröhliches Concertino, 1. Teil von Mozart begeisterte jedermann und ließ die Publikum im Takt mitwippen. Auch wenn das sanfte Stück für Klavier und Violine komponiert wurde, gelang es Anne Krause auf der Geige den Saal mit sämtlichen wohlklingenden Motiven und Melodien zu füllen.
Geschwind ging es mit Lukas Weismann aus der EF weiter, der auf höchstem Niveau die einerseits elegante aber auch dynamische „Polonaise 6.“ von Chopin glänzend performte. Rasche Tonfolgen stellten dabei keinerlei Problem dar. Sein höchst ergreifendes Spiel setzte sich bei seinem zweiten Stück, „Prelude nr.4“ auch von Chopin, fort. Allerdings schlug die Atmosphäre schlagartig um – das bekannte Stück war von Anmut und Charme geprägt und bereitete dem Publikum einen zärtlichen Genuss.
Dem folgenden Beitrag von Isabella Bollen gelang es, das liebevolle und wunderschöne Flair aufrechtzuerhalten, wenn nicht sogar zu verstärken. Sanft spielte sie den „Walzer op.64 nr. 2“ von Chopin. Melodisch passten Walzer und Prelude so gut wie Schlüssel und Schloss zueinander: Zutraulichkeit, Harmonie und Grazie standen im Mittelpunkt beider Chopinscher Stücke. Leichtfüßig und sicher verzauberte sie das Publikum, das danach zwei Solisten im Ensemble zu Gesicht bekam.
Denn für den „Ungarischen Tanz“ von Brahms holte sich Isabella kompetente Verstärkung aus ihrer Stufe: Cora Burgwinkel (Q2) und sie performten vierhändig das gar nicht so einfach zu spielende Stück. Das eingespielte Duo erfüllte den Raum mit fabelhaften Tönen und verwöhnte das verträumte Publikum. Unermüdlichen spielten sich die beiden durch die Notensätze, was ihnen deutlich Spaß machen zu schien.
Als schließlich der vorletzte Beitrag durfte Dominic Stockhausen (Q2) ans Klavier. Den Zuschauern verschlug es der Atem bei den leicht melancholischen, jedoch auch modernen und erfrischenden Motiven. Gefühlvoll wagte sich Dominic an das Stück „Divenire“ von Ludovico Einaudi und meisterte insbesondere die schwierigen Tempowechsel. Manch einem Zuhörer möge das Stück bekannt vorkommen, da viele Motive Einaudis in großartigen Filmen wie „Ziemlich beste Freunde“ verwendet wurden.
Den krönenden Abschluss bildete Jan Masthoff, der zur Zeit an der Uni Bonn zu finden ist. Er bietete den Zuschauern eine kraftvolle „Etude in F“ und das Stück „Rough Concept“. Der Knüller: diese einzigartigen Werke stammen von ihm selbst. Lust und Leidenschaft verkörperten sowohl Notenblatt als auch Komponist, das Ergebnis war eine faszinierende Sicherheit und ein hervorragender Klang. Ein passender Ausklang zu einem insgesamt grandiosen Solistenkonzert, das wieder einmal durch die Fachschaft Musik ermöglicht wurde.
Hiermit sei noch einmal allen Solisten von ganzem Herzen gedankt – ohne sie könnten die genießerischen Zuhörer sich nicht von den unwiderstehlichen Tönen überwältigen lassen! ;)
Damit das nächste Solistenkonzert wieder so ein großer Erfolg werden kann, laden wir euch Schüler herzlichst dazu ein, beim nächsten Konzert euer musikalisches Können zu zeigen!
Hier könnt ihr noch weitere Konzerte kennenlernen. Besonders darauf hinzuweisen ist das am 19.12.2016 am AMG stattfindende und von der Q2 organisierte Weihnachtskonzert!
Pascal Tran Van, Q2