Gedenkstättenfahrt 2024 nach Krakau und Auschwitz

Im letzten Schuljahr hatten 24 Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 die Möglichkeit an der jährlichen Gedenkstättenfahrt unter der diesjährigen Leitung von Frau Kehl und Herrn Schäfer teilzunehmen.

Am 23.06.2024 machten wir uns nach vielen lehrreichen AG-Treffen auf den Weg und fuhren mit der Bahn nach Krakau, Polen. Dort angekommen, checkten wir erst einmal im Hostel ein und hatten anschließend etwas Zeit, um Krakau zu erkunden.

Am ersten Tag in Krakau stand eine 3-stündige Stadtführung an, bei der wir unter anderem das Schloss Wawel, einige Filmkulissen von dem bekannten Film “Schindlers Liste” und das alte jüdische Viertel Kazimierz mit der Remuh-Synagoge und einem alten jüdischen Friedhof sahen. Anschließend hatten wir etwas Freizeit und am Nachmittag fand dann eine Stadtrallye, bei der wir noch einmal die Möglichkeit hatten, Krakau zu erkunden, statt.

Am Dienstag, dem 25.06.2024, sind wir dann zum ersten Mal nach Auschwitz gefahren und haben das Stammlager Auschwitz I besucht. Dort hatten wir eine 4-stündige geführte Tour, bei der viele erstaunende Eindrücke auf uns zukamen. Es war ein bedrückendes Gefühl an dem Ort zu sein, an dem so grausame Taten begangen wurden und zu sehen, unter welchen grausamen Bedingungen die Häftlinge dort damals leben mussten. Und trotz der vielen Beweismaterialien, wie zum Beispiel die Schuhe der ermordeten Juden oder den Koffern, die diese dabeihatten, ist es kaum vorstellbar, dass diese ganze Geschichte dort wirklich so passiert ist. Das Schlimmste ist meiner Meinung nach aber, dass hier nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Babys getötet wurden, also Menschen, die nicht einmal sprechen konnten. Über die Kinder in Auschwitz haben wir dann nach einer kurzen Mittagpause auch noch einmal in einem 2-stündigen Workshop gesprochen. Am Ende des Tages waren wir alle sehr kaputt und bedrückt von all dem, was wir an nur einem Tag erfahren haben.

Am darauffolgenden Tag ging es wieder früh los, um noch einmal nach Auschwitz zu fahren und dort diesmal das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zu besuchen. Dort hatten wir wieder eine 4-stündige Tour durch das ganze Lager und auch dieser Tag war wieder sehr bedrückend für uns alle. Zu sehen, wie die Nazis ihre Spuren durch das Verbrennen der Gaskammern und Krematorien verwischen wollten, zeigt ja nur noch einmal, wie schlimm diese Taten waren. Zudem herrschten dort auch zusätzlich sehr schlechte Hygiene-Bedingungen. Die Menschen mussten sehr eng beieinander schlafen, konnten nur zweimal am Tag auf die Toilette gehen und durften nicht duschen. Sie bekamen nur wenig Essen und mussten trotz dessen den ganzen Tag hart arbeiten. Unter diesen Bedingungen starben viele nach kurzer Zeit und nur wenige überlebten. Einer der Überlebenden war Marian Kolodziej. Dieser wurde später ein bekannter Künstler in Polen, der mit seiner Kunst versuchte, seine Vergangenheit zu verarbeiten. Er eröffnete eine Ausstellung und versuchte so, Menschen seine Geschichte etwas näher zu bringen. Leider verstarb er vor ein paar Jahren, weshalb wir keine von ihm geführte Führung durch seine Ausstellung bekommen konnten. Es war dennoch sehr beeindruckend, wie Menschen, die diese grauenhaften Taten hautnah erlebt haben, das alles verarbeiten. Marian Kolodziejs Kunst ist sehr detailliert und er hat es geschafft, den Besuchern seine Gefühle allein durch Zeichnungen näherzubringen. Die Bilder und die ganze Ausstellung waren sehr düster, die Atmosphäre war kalt und traurig. Insgesamt war der Tag ebenfalls sehr traurig, bedrückend und teilweise auch etwas überfordernd. Durch die vielen verschiedenen und traurigen Eindrücke an einem Tag, war die Stimmung manchmal sehr betrübt, aber die Lehrer hatten immer ein offenes Ohr für uns, sodass wir mit ihnen über unsere Eindrücke offen reden konnten.

Der nächste Tag war dann auch schon der letzte Tag unserer Gedenkstättenfahrt. Wir hatten morgens nach dem Frühstück einen 2-stündigen Rundgang durch das ehemalige Krakauer Ghetto und das Konzentrationslager “KZ Plaszow”, welches leider schon komplett vernichtet wurde, weshalb es nur schwer möglich war, sich dieses Lager genau vorzustellen. Nachmittags waren wir im Museum der ehemaligen Schindler Emailen-Fabrik. Die Führung war sehr interessant und hat uns noch einmal gezeigt, dass es auch einige gute Menschen, wie Oskar Schindler, in der damaligen Zeit gab. Oskar Schindler hat nämlich sehr viele Menschen gerettet und viel dafür getan, dass es ihnen einigermaßen gut ging. Abends stand das gemeinsame Abschlussessen an.

Insgesamt kann ich wohl im Namen aller Teilnehmer*innen sagen, dass diese Fahrt uns allen etwas fürs Leben gelehrt hat und wir alle viele wichtige Dinge aus dieser Geschichte lernen können. Fest steht, dass sich diese Geschichte auf gar keinen Fall jemals wiederholen darf und wir alles daransetzen müssen, dass das niemals passiert.

Vielen Dank für die großartige und interessante Fahrt.

Ich empfehle JEDEM, der die Möglichkeit hat, diese Reise zu unternehmen, dies zu tun und so mehr über die dunkle Geschichte unseres Landes zu erfahren.

 Lina Frohn

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