Ein Mädchen-Internat, dessen Schülerinnen sich in verschiedene Gruppen gespalten haben, doch durch ein gemeinsames Ziel zusammen finden – davon handelt das Stück „Mädchenzimmer“, das die Unterstufen-Theater-AG des AMGs am Freitag, dem 9. Juli 2010, um 19:00 Uhr in der Aula aufführte. Die Leitung übernahmen Annika Neu und Dana Zachan aus der Jahrgangsstufe 11, die seit September 2009 am Projekt gearbeitet haben. Mit 36 Fünftklässlern, wovon die Meisten Mädchen waren, entschied man sich für das Stück „Girls Girls“ von Lisa Kruse, aber hat Rollen hinzugefügt, sodass jeder mitspielen konnte. Insgesamt dauerte die Aufführung 80 Minuten und wurde durch eine 20 minütige Pause unterbrochen.
Man stelle sich drei Gruppen vor; die „Ökos“, die die Welt verbessern wollen, die „Zicken“, die nur an Mode interessiert sind, und die beiden Punks, denen alles egal ist. Alle Schüler leben zusammen in einem Mädchen-Internat und es kommt häufig zu Streitereien. Die Rektorin, Frau Schubert, will ein offenes Ohr für die Schüler haben, doch wird von den Schülern als streng angesehen und verachtet. Sie versucht, mit Strafen für Ordnung zu sorgen, wobei man dem Hausmeister helfen soll, doch dieser ist ständig betrunken und ist froh, wenn ihm jemand die Arbeit abnimmt. Diese Ausgangssituation betreten Jana und Franziska Goldbach, zwei Mädchen aus einem vermögendem Haushalt, die in das Zimmer der beiden Punk-Mädchen Jill und Lea ziehen. Sie sollen, wie Frau Schubert ihnen privat erklärt, auf beide aufpassen; außerdem erfahren sie, dass Jill einen Freund hat. Nach einigen Szenen, in denen der Konflikt zwischen den Ökos und den Zicken verdeutlicht wird, erscheint Frau Schubert beim Mittagessen, die den Anwesenden erzählt, dass die Gebäude der Schüler aus Sicherheitsgründen saniert werden müssen und eine neue Sporthalle gebaut werden wird.
Weiterhin will die Stadt die Sanierung des Mäusebunkers in Höhe von 3.000 € nicht bezahlen und er muss geschlossen werden. Dies passt den Schülern nicht, schließlich ist der Mäusebunker ihr Treffpunkt und der einzige Ort, wo Ökos und Zicken zusammen sind. Frau Schubert bietet den Schülern zwei Unterrichtsräume an, wo sie sich einrichten können, doch im Raum neben Frau Schubert wollen sie nicht sein und eine neue Sporthalle benötigen sie sowieso nicht. Einer Mitschülerin fällt ein, dass es in einer lokalen Disko in Kürze einen Tanzwettbewerb geben wird, dessen Gewinner ein Preisgeld von 3.500 € erhält. Zwar hat nicht jeder Lust auf Tanzen, doch der Mäusebunker ist ihnen so wichtig, dass die Ökos, die Zicken und die neuen Mädchen beschließen, noch an diesem Abend zur Disko zu gehen und sich für den kommenden Wettbewerb anzumelden.
Auf ihrem Zimmer finden die beiden neuen Mädchen die Punks vor. Jill ist traurig und wütend, weil ihr Freund sie verlassen hat, und will es ihm heimzahlen. An dieser Stelle wird das Stück durch eine 20 minütige Pause unterbrochen. Zwar interessieren sich die Punks nicht für das Schicksal des Mäusebunkers, doch als Jill hört, dass sie nach der Anmeldung in der Disko auch bei ihrem Freund vorbeischauen kann und ihrem Freund ihre Meinung ins Gesicht sagen kann, schließen sich die Punks der Tanzgruppe an. Die Mädchen machen sich für die Disco schick, wobei die Zicken den Ökos helfen, und sie verbringen den Abend in der Disco. Derweil ist die Schulleiterin mit den Hausmeistern allein in der Schule und wundert sich, wo die Mädchen sind. Als diese sich abends in die Schule schleichen wollen, werden sie von Frau Schubert ins Büro gerufen und müssen als Bestrafung den Hausmeistern beim Putzen helfen.
Die beiden neuen Mädchen erklären ihr vom Plan, beim Tanzwettbewerb mitzumachen und Frau Schubert kann die Beweggründe nachvollziehen. Während die Hausmeister zusehen, putzen die Schüler den Boden, doch um ihre Langeweile zu vertreiben, fangen sie zu tanzen an und üben für den Wettbewerb. Unsicher hat Frau Schubert einen Termin mit den Diskobesitzern Nina Meilzahn und Tina Steilzahn vereinbart, doch diese versprechen ihr, dass sie auf die Mädchen aufpassen werden und dass nichts passieren wird, wodurch Frau Schubert beruhigt ist. Die beiden Punk-Mädchen, Jill und Lea, sind wieder zurück im Internat, wo sie von den Hausmeistern aufs Zimmer gebracht werden. Jill erzählt den neuen Mädchen, wie ihr Ex-Freund ihr die Tür vor der Nase zugemacht hat und anschließend seine neue Freundin Jill und Lea mit ihrer Handtasche zur Bushaltestelle gescheucht hat. Die Punk-Mädchen beschließen, sich von nun an im Unterricht anzustrengen und empfinden den Tanzwettbewerb als gute Ablenkung.
Die Mädchen sind bei der letzten Probe für den Tanzwettbewerb, allerdings geht vieles schief und die Mädchen sind nicht sehr selbstsicher. Etwas später treffen die Neuen mit den Punk-Mädchen ein und steigen mit ein. Schließlich ist der Abend des Tanzwettbewerbs gekommen und auch Frau Schubert ist erschienen, um ihre Schülerinnen beim Wettbewerb zu erleben. Die Aufführung verläuft sehr viel besser als bei der Generalprobe und auch Frau Schubert macht am Ende die Tanzbewegungen mit. Nach einer kurzen Entscheidung einer Jury wird bekanntgegeben, dass die Mädchen des Internats den Wettbewerb gewonnen haben und sie erhalten das Preisgeld, womit das Stück endet.
Die Inszenierung des Stückes ist gut gelungen und jeder der vielen Schauspieler hatte seine eigene Rolle. Man verzichtet auf Komparsen und gab auch den Nebenrollen kleinere Dialoge und so übermittelten diese ihre Persönlichkeit, um zu zeigen, dass auch innerhalb der einzelnen Gruppen die Mädchen verschieden sind. Die einzelnen Szenen selber sind kurz, wodurch das Stück sehr viele verschiedene Szenen enthält, und die Wartezeit zwischen dem Bühnenumbau wurde durch Musik überbrückt. Durch mehrere kleine Details, wie beispielsweise die Nennung des Albertus-Magnus-Gymnasiums als Name des Internats, erschien die Handlung sehr realitätsnahe. Darüberhinaus spielte das Stück sich nicht allein auf der Bühne ab. Der Abend für die Anmeldung in der Disco wurde durch Bilder über einen Beamer dargestellt und die Schauspieler liefen durch den Publikumsbereich, wodurch die Zuschauer Teil des Geschehens wurden. Insgesamt war Mädchenzimmer eine gelungene Aufführung und jeder war voll des Lobes, dass dieses Stück komplett von Schülern mit Schülern organisiert, geprobt und aufgeführt wurde.