Die Goldenen Zwanziger, the roaring twenties, wurden sie genannt. Die Zeit von 1924 bis 1929 wird wohl am besten mit der Aussage „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da!“ beschrieben. Um diese Epoche geht es auch im neuen Theaterstück des Literaturkurses von Frau Stubbe.
Am AMG hat es mittlerweile Tradition, dass der Grundkurs Literatur/Theater jährlich ein neues Theaterstück präsentiert. Hierbei werden sowohl aktuelle Themen aufgegriffen, wie im Stück „Migraaaanten“, aus dem letzten Jahr, oder klassische Literaturstoffe umgesetzt. Das ist dieses Mal nicht der Fall. Das Theaterstück des Literaturkurses der Q1 ist auf eine andere Weise besonders: Es gibt keine feststehende Geschichte, die das Stück über erzählt wird. Vielmehr besteht das Theaterstück aus verschiedenen einzelnen Szenen, die im Rahmen eines Castings stattfinden.
Die Szenen der Zwanziger Jahre entstanden auf der Grundlage von Texten bekannter Autor*innen wie Erich Kästner oder Irmgard Keun; die Szenen, die im Heute spielen, haben die Schüler*innen zum Teil selbst verfasst. Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da!“, eine AMG-Produktion von Anfang bis Ende ist. Apropos Anfang und Ende. Das Stück beginnt und endet mit einer Art Zeitlinie. Am Anfang werden wichtige Ereignisse aus der Zeit um 1920 aufgelistet, wie beispielsweise der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Am Ende werden wiederum Ereignisse aus der heutigen Zeit genannt, wie z.B. der Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien. Man sagt zwar immer, dass sich unser heutiges Leben gegenüber dem von vor hundert Jahren stark verbessert hat, doch es gibt teilweise ähnliche Probleme und immer noch leiden Menschen unter Armut oder Hunger.
Was dieses Theaterstück so interessant und besonders macht, ist die Art der Inszenierung. Es finden sich Menschen aus unterschiedlichen Gründen und gesellschaftlicher Herkunft zu einem Theatercasting ein. Im Rahmen dieses Castings müssen die angehenden Schauspieler*innen verschiedene Szenen aus dem Leben der Zwanziger Jahre darstellen. Dem Zuschauer wird auf diese Weise das Leben dieser Zeit anschaulich nähergebracht.
Die Leistung der Schülerinnen und Schüler hat mich sehr beeindruckt.
Am AMG ist das Stück zwar nicht mehr zu sehen, doch wer es sich trotzdem nicht entgehen lassen will, der kann die Schultheatertage im Depot 2 des Schauspiels Köln in Köln-Mühlheim besuchen, zu der wir am Freitag, dem 5.7.19 (Beginn: 17 Uhr) als eine von vier Schulen aus Köln und Umgebung eingeladen wurden. Dort wird ein 20-minütiger Auszug aus dem neuen Werk zu sehen sein. Der Literaturkurs hofft auf große Unterstützung.
Text: Janek Stockhaus (8d)
Fotos: Emma Litterscheidt (Q1)