In unserer heutigen Welt liegen richtig und falsch oft so nah beieinander, dass die Entscheidung für die Wahrheit, die objektiv richtige Seite, in vielen Fällen unmöglich ist.
Bürger unseres Landes, gedrängt durch andauernde Hoffnungslosigkeit, Perspektivlosigkeit und Unsicherheit aufgrund politischer Entscheidungsschwäche, finden sich im Wählerspektrum populistischer und extremer Parteien wieder.
Die weiße, abgehängte Arbeiterklasse in den USA, wartend auf die Rückkehr besserer Tage, bleiben selbst nach der Wahl in einer fast religiösen Anbetungshaltung Trumps zurück – Jesus is my savior, Trump is (forever) my President.
Und auch die aktuelle ‚Maskendebatte‘ zeigt auch (oder gerade erst?) nach der Impfung eines Großteils der Bürger die tiefen Risse, die durch die Bevölkerung gehen.
In einer gespaltenen Gesellschaft ist das größte aller Probleme, wenn nicht sogar das Ursprungsproblem, ein unglaubwürdiges System. Ein System, in welchem politische Entscheidungsträger korrumpieren. Ein System, in dem politische Entscheidungsträger nur für sich selbst, zugunsten ihres eigenen Macht- und Geldanspruchs und -erhalts handeln.
Die Entscheidung zwischen dem „richtigen“ und dem „falschen“ Weg wird dadurch erschwert, dass selbst vordergründig „gutes“ Handeln stets mit Vorsicht und im Licht von persönlichen Interessen zu bewerten ist.
Was nun, wenn die Regierung eines Landes auseinanderbricht, der Regierende stirbt und sich auf ein neues Oberhaupt geeinigt werden muss?
Chaos.
„Die Frist“, eine Komödie von Friedrich Dürrenmatt, inszeniert vom Literaturkurs der Q1 2020/21 unter der Leitung von Herrn Klisch, liefert Antworten auf diese Fragen und schafft Einblick in die komplizierten Machtgefüge unserer Welt.
Dargestellt anhand mehrerer Fraktionen, die in ihrer Unterschiedlichkeit doch alle auf das Gleiche plädieren, wird der Strebeprozess des Generalissimus, des alten, sterbenskranken Herrschers, künstlich verlängert, um die ungeklärte Machtfrage abzuwickeln.
Auf komische Weise kreist das Drama um ethische und gesellschaftliche Fragen und ist gerade auch im Hinblick auf das Superwahljahr 2021 thematisch äußerst relevant.
Die Premiere der „Frist“ ist am Dienstag, dem 24.08. und eine zweite Aufführung findet am Freitag, dem 27.08. statt (jeweils um 19 Uhr.)
Karten gibt es in den großen Pausen im Atrium des AMG. Reservierungen bis 12 Uhr des Aufführungstages gerne per Mail an daniel.klisch@amg-bensberg.de
Da die Sitzplätze sehr begrenzt sind, empfehlen wir den Vorverkauf oder die Reservierung, der Erhalt von Karten an der Abendkasse kann nicht garantiert werden.
Wir bitten zu beachten, dass aufgrund des Pandemieschutzes am Eingang ein Nachweis im Sinne der 3G-Regeln vorgezeigt werden muss. Außerdem sind während der Aufführung medizinische oder FFP2-Masken zu tragen.
Der Literaturkurs freut sich auf jeden, der kommt und sich das Stück ansieht!
Mai Erdmann, Q2