Forscher für einen Tag – Exkursion ins BayLab

image005Unser Tag begann gegen 8 Uhr. Mit Bus und Bahn fuhren wir und unsere Begleiterin Frau Klinner, stellvertretend für die übrigen Lehrerinnen und Lehrer unserer Grundkurse, von Bensberg aus nach Leverkusen in den Chempark und dort in das Schülerlabor von Bayer, das so genannte Baylab.
Dort angekommen wurden wir sofort freundlichst von einer Dame empfangen, welche uns den Tag über begleiten würde. Hier bekamen wir eine kleine Einführung. Die Dame stellte sich vor und erklärte, was das heutige Thema unserer Versuche sei, die Enzymatik. Nachdem wir über die Verhaltensregeln und den Ablauf aufgeklärt waren, durfte sich jeder einen Laborkittel nehmen und sich mit einem Partner an die Labortische begeben.

image003Das Labor ist höchst modern ausgestattet und sieht richtig professionell aus. Jedes Paar hatte ein Heft mit Arbeitsaufträgen vor sich liegen, in dem alles zu den Versuchsabläufen genauestens dokumentiert war.
Zu Beginn erklärte uns die Dame noch, wie unser Material und die Chemikalien zu benutzen seien und dass man sehr genau und sauber arbeiten müsse.
Dann durften wir auch schon mit dem ersten Versuch beginnen, im Labor standen Tische, zu denen wir vor jedem Versuch gehen mussten um das benötigte Material und die Chemikalien für den jeweiligen Versuch holen.

Bei dem ersten Versuch war die Aufgabe herauszufinden, mit welchem Enzym die heutigen Experimente durchgeführt werden. Dazu gaben wir zu drei verschiedenen Kohlenhydraten jeweils das unbekannte Enzym und maßen den Glukosegehalt, um zu überprüfen welches Kohlenhydrat unser Enzym spaltete. Somit war das Ergebnis unseres ersten Experiments, dass es sich bei unserem Enzym um Lactase handelte.

image007In dem zweiten Versuch sollten wir herausfinden, was die Enzymaktivität beeinflussen kann, indem wir den pH-Wert eines sogenannten Puffers veränderten. Das Ergebnis war, dass bei einem pH-Wert von 7,5 die Lactase die höchste Reaktionsgeschwindigkeit erreichen kann. Daraus schlussfolgerten wir, dass Enzyme bei einem bestimmten pH-Wert optimal arbeiten.
Der dritte Versuch stellte die Frage, ob die Enzymaktivität blockiert werden kann. Hierzu wurde das Enzym zweimal dem Stoff ONPG hinzugegeben, wobei der zweiten Probe ONPG ein Hemmstoff beigefügt war. Somit fanden wir heraus, dass der Farbunterschied der zwei Proben darauf zurückzuführen sei, dass die Enzyme durch den Hemmstoff denaturierten.

image001Im letzten Experiment bekamen wir die Aufgabe lactosefreie Milch herzustellen.
Um dies zu schaffen, stellten wir in mehreren Arbeitsschritten kleine Gelperlen her, in denen sich die Lactase befand, sie waren also von einer semipermeablen Membran umhüllt. Diesen Vorgang nennt man in der Biotechnologie auch Immobilisierung. Anschließend wurden sie in eine sogenannte Säule gegeben und die Milch wurde hinzugegeben. Das Ergebnis, welches aus der Säule herauskam war lactosefreie Milch. Dies erkannten wir daran, dass der Glukosegehalt, welchen wir mithilfe von Glukoseteststäbchen 3 mal alle 5 Minuten lang maßen, immer mehr zunahm. Somit wurde die Lactose mithilfe des Enzyms Lactase zu Glukose gespalten und lactosefreie Milch entstand.
Unser Tag im Baylab endete um halb zwei und wir machten uns wieder auf den Weg nach Hause.

Mir persönlich hat dieser Ausflug sehr gut gefallen. Die Dame des Baylab, welche uns begleitet hat, war ausgesprochen freundlich und hat uns alles immer sehr gut erklärt, so dass man es sich bildlich vorstellen und verstehen konnte, was gemeint ist. Außerdem hat mir dieser Ausflug das, was wir im Unterricht zur Enzymatik gelernt haben, noch viel deutlicher gemacht und ich konnte einige Dinge besser nachvollziehen.
Im Großen und Ganzen würde ich sagen, ist dieser Ausflug ins Baylab sehr empfehlenswert, äußerst lehrreich und gut organisiert. Es ist zudem eine tolle Erfahrung, in so einem professionellen Labor mit hochwertigen Geräten und Chemikalien arbeiten zu dürfen und dies ist alles andere als langweilig!

Anna-Lina Krause (EF)

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