Im Kunstunterricht der 7c wurde fleißig gerechnet, gebaut, gemalt und geklebt, um das Modell der Bensberger Innenstadt pünktlich zum Herbstfest und noch vor der Bürgerversammlung am 4. Oktober präsentieren zu können. Als fachübergreifendes Projekt von Erdkunde (Städteplanung), Politik (kommunale Entscheidungsprozesse), Mathematik (Maßstabberechnung), Deutsch (Argumentation) und natürlich Kunst (Ideensammlung und Modellbau) sind die Schülerinnen und Schüler der Einladung der Verwaltung gefolgt, „die sich über eine rege und konstruktive Beteiligung der Bürger sehr freuen“ würde. (siehe Handelsblatt vom 22.8.12)
Eine erste Ortsbegehung fokussierte ausschließlich auf die städtebaulichen Besonderheiten und Stärken von Bensberg – jenseits von anonymen Investorinteressen – als da sind: ein Marktplatz mit reizvollen historischen Gebäuden (Goethehaus, Herwegshaus, liebevoll restaurierte Bruchstein- und Fachwerkbauten, des Malerwinkel-Hotels) als Herzstück der Stadt zwischen Schloss und Rathaus und mit einer traumhaften Aussicht auf Köln und sein Umland. Es wurde deutlich, das dieser historische Stadtkern zur Zeit durch die hässliche Ver- und Entsorgungsrückseite des Löwencenters zum Hinterzimmer der Stadt degradiert wird – und dass das Konzept der geplanten Marktgalerie – auch des neuen Entwurfs – hieran nichts ändern würde. Also – wie kann man die Chance eines Abrisses des Löwencenters nutzen, um dieses Zentrum mit der unteren Ebene der Einkaufszone zu verbinden? Die gesammelten Ideen konzentrierten sich rasch auf eine große Freitreppe mit mehreren Ebenen, die umgeben ist von kleineren, intimen Ladenlokalen, wie sie der Bensberger Einzelhandelsstruktur entsprechen. Unter ihr eine Tiefgarage, von der aus auch be- und entladen werden könnte, und oben eine Aussichtsplattform als touristische Attraktion… und … und… und…
Die Schülerinnen und Schüler hoffen nun, mit ihren Vorschlägen auf Interesse der Bensberger Bürger zu treffen und freuen sich auf ihren Besuch am Samstag auf dem Herbstfest, wo sie ihr Modell präsentieren werden.
Natürlich ist ihnen klar, dass sich ein Profi-Architekt dieser Ideen annehmen müsste – aber die Grundidee könnte eine Anstoß sein, über die Gestaltung Bensbergs noch einmal neu –unter Aspekten des „Herzens“ – nachzudenken.
Ingelore Ebeling